Bislang konnte die Ursache der idiopathischen Skoliose noch nicht gefunden werden.
Es werden eine Vielzahl möglicher Ursachen der idiopathischen Skoliosen diskutiert:
hormonell bedingte Wachstumsstörung
die zu einem längeren Körperwachstum und einem ausgeprägteren pubertären Wachstumsschub führen, was erklären würde, warum Patienten mit Skoliose meist etwas größer sind als gleichaltrige Jugendliche.
familiäre Häufung
In einem Viertel der Fälle findet man idiopathische Skoliosen gehäuft bei blutsverwandten Familienangehörigen, was auf eine genetische Komponente hindeutet.
biomechanische Faktoren
oft findet sich ein abgeflachtes seitliches (sagittales) Profil der Wirbelsäule (Flachrücken) und einseitige Belastungen können eine Rolle spielen. Die Letzterem zu Grunde liegende Theorie geht davon aus, dass bei Adoleszentenskoliosen ein Missverhältnis zwischen schnellerer Wachstumsgeschwindigkeit der bauchwärts gelegenen Wirbelkörperanteile gegenüber den hinteren, rückwärts gelegenen Strukturen der Wirbelsäule entsteht. Der größere Platzbedarf der bauchwärts gelegenen Wirbelkörper führt dabei zu einer Streckhaltung der Wirbelsäule und Abflachung der natürlichen Brustwirbelsäulen-Krümmung , sowie zu einer Verdrehung der Wirbel gegeneinander. Wenn die Wirbel sich von der Mittellinie aus zur Seite verschoben haben, kommt es zu einseitigen Belastungen und dadurch zu einer Verselbständigung des Fortschreitens der Deformität bis hin zu keilförmigen Wirbeln im Scheitel der Krümmung.
Für Skoliosen über 10° Cobb wurde in Studien eine weltweite Häufigkeit in der Bevölkerung von 1,1 % festgestellt. Skoliosen einer Stärke von über 20° Cobb kommen bei 0,5 % der Bevölkerung vor. Mädchen sind dabei viermal häufiger betroffen als Jungen.